Das Rittergut Friedrichhausen ist nach einer Lehnsurkunde der Grafen von Dassel seit 1210 Altbesitz der Familie „von Garmissen“, die auch einen Burgmannshof in Dassel besaß. In dieser Urkunde wird auch das Dorf „Frederkshusen“ mit allem Zubehör erwähnt. Zu dieser Zeit wird in der heutigen Gemarkung Sievershausen noch von zwei oder drei Siedlungen berichtet. Eine davon dürfte wohl Abbecke gewesen sein, aber aus den beiden anderen muß dann Sievershausen entstanden sein. „Frederkshusen“ wurde in der Hildesheimer Stiftsfehde 1521 total zerstört und blieb dann bis 1664 wüst. Als in diesem Jahr beim großen Stadtbrand in Dassel auch der Burgmannshof ein Raub der Flammen wurde, hat sich der damalige Besitzer Karl-Herrmann von Garmissen zum Wiederaufbau von Friedrichshausen entschlossen. Die Anlage des Wirtschafthofes, zu dem damals noch zwei weitere, mächtige Scheunen und ein ebenso großer Schafstall gehörten dürfte in diese Zeit zurückreichen. Das damals an die Reste des noch vorhandenen Turms angebaute Haus war zunächst recht bescheiden und diente ab 1712 nur noch als Nebenhaus, nachdem der Sohn des Erbauers ein größeres Haus an die andere Seite des Turms angebaut hatte.
Das heutige Herrenhaus hat dann der Ur-Ur-Urgroßvater der heutigen Besitzer in den Jahren 1835-1847 neben dem inzwischen durch Blitzschlag beschädigten alten Hause neu erbauen lassen. Das alte Haus wurde dann abgetragen und mit seinen Steinen sind andere Bauwerke auf dem Hof errichtet worden.
Am Ende des 19.Jahrhunderts lebten in dem Gutsbezirk Friedrichshausen bis zu 90 Einwohner. Erst 1928 erfolgte im Zuge einer Gebietsreform die Eingemeindung des Gutsbezirkes in die Gemeinde Sievershausen. Zur Kirchengemeinde Sievershausen gehörte allerdings Friedrichshausen schon immer, und das ist sicher auch der Grund, warum die Kirche nicht in der Mitte, sondern am Dorfrand des alten Dorfes, in Richtung Friedrichshausen liegt. So besteht also von alters her eine Enge Verbindung zum Dorf, zumal in früheren Zeiten auch viele Einwohner des Dorfes ihren Arbeitsplatz auf dem Gutshof fanden. Diese Verbindung wurde auch dadurch deutlich, dass der Großvater der heutigen Besitzer, Hilmar von Garmissen in den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts, also bald nach dem 2. Weltkrieg, Bürgermeister in Sievershausen war. Zu dieser Zeit hat das Gut auch 18 ha Ackerland, die zwischen der Kirche und dem Gutshof gelegen sind, als Bauland für die Ansiedlung der vielen Flüchtlinge zu minimalen Preisen abgegeben.
Aufgrund der Tatsache, dass die Ritterschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts und Mitglied der Landschaft des vormaligen Fürstentums Hildesheim im Land Niedersachsen noch immer besteht, führen ihre Mitglieder die Bezeichnung Rittergut bis heute. Während sie als solche bis zur Auflösung der Ständestaaten ihre Bedeutung durch die Verfassung als Teil der Landesverwaltung erhielten, nehmen sie heute im Rahmen der Landschaften und Landschaftsverbände nur noch kulturelle Aufgaben wahr. Sie beteiligen sich auch durch ihre Mitgliedsbeiträge und Sonderzuwendungen der von Ihnen gegründeten „Landschaftlichen Brandkasse“ und Ihres „Ritterschaftlichen Kreditinstitutes“ an besonderen Projekten des Denkmalschutzes ( z.B. Blankschmiede Dassel oder Kaiserhausfassade in Hildesheim ) und kulturellen Veranstaltungen.
Das Rittergut Friedrichshausen steht mit allen seinen Gebäuden unter Denkmalschutz.
mehr unter: www.friedrichshausen.de